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Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur Reduktion von Staub, Mikroorganismen und Endotoxinen in Tierhaltungsanlagen

Projektlaufzeit: 11/2002 - 09/2004

In weiten Bereichen der Tierhaltung stellt die Staubbelastung in der Stallluft ein noch nicht gelöstes Problem dar. Aufgrund der an den Staubpartikeln anhaftenden Keime kann es zu Krankheitsausbrüchen wie Lungenentzündungen und anderen Infektionen kommen. Stichproben in der Sauenhaltung haben eine 1.000 fach höhere Keimbelastung im Vergleich zu Bereichen außerhalb der Tierhaltung ergeben. Viele Stalllüftungssysteme wurden hinsichtlich des Energieverbrauchs mittels Wärmerückgewinnung optimiert, was zur Folge hat, dass die Frischluftzufuhr, vor allem in den Wintermonaten, weiter reduziert wurde und sich damit die Lufthygiene weiter verschlechtert hat.

Ziel des Projektes war es, eine Luftfiltrationsanlage für Tierhaltungsanlagen zu entwickeln, die folgende Bedingungen erfüllt:

  1. Integrationsfähigkeit der Filtrationsanlage in vorhandene Stallgebäude
  2. Einsatz von Filtermedien aus nachwachsenden Rohstoffen
  3. Verbesserung des Stallklimas für Mensch und Tier
  4. Kompostierbarkeit der verbrauchten Filtermedien

Die Untersuchungen fanden in einem Flatdeckabteil mit 12 Buchten statt, in welchen 25 Läufer pro Bucht eingestallt waren. Die Staubfiltrationsanlage wurde fest ins Abteil integriert und funktionierte nach dem Umluftprinzip unabhängig vom vorhandenen Lüftungssystem. Zusammenfassend wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Der Wirkungsgrad der Gesamtstaubfiltration lag bei max. 75 %.
  • Gleichzeitig wurde eine deutliche Reduktion von Mikroorganismen in der gereinigten Abluft gemessen.
  • Die Staubbelastung in dem Versuchsabteil konnte um bis zu ca. 45 % reduziert werden.
  • Die Filtermaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen waren voll kompostierbar.
  • Der Kompost aus den Filtermaterialien wies eine hohe Qualität auf und es konnten in ersten Versuchen höhere Ertragsraten erzielt werden im Vergleich zur Standardblumenerde.

Im Rahmen des Projektes konnte wissenschaftlich bestätigt werden, dass Stäube und Keime in Tierhaltungsanlagen die Leistung beeinträchtigen und dass mit einfachen technischen Lösungen eine deutliche Verbesserung erzielt werden kann. Die entwickelte technische Lösung ist auf viele Anwendungsfälle übertragbar und durch den Einsatz der kompostierbaren Filtermaterialien wird ein geschlossener Kreislauf im Anwenderbetrieb geschaffen.

Kooperationspartner

  • ÖTEC Haustechnik GmbH, Fürstenwalde
  • Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität Berlin

Projektträger

AiF

Ansprechpartner IASP

Herr Habermann