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Entwicklung eines Verfahrens zur elektrischen Nachbetäubung bei der Entblutungklonisch krampfender Schweine

Projektlaufzeit: 04/2005 - 03/2008

Nach Literaturangaben werden im Jahr in Deutschland nahezu 40 Mio. Schweine geschlachtet.Qualitätsmängel des Fleisches in Folge des Auftretens von PSE-(pale-soft-exsudative)bzw. DFD-(dark-firm-dry) Fleisch verursachen wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe.Die Ursachen für derartige Probleme sind zum einen in der genetischen Disposition der Schlachtschweine zu sehen, zum anderen in manuellen Fehlern vor und während derSchlachtung. Hierbei sind besonders die Prozessstufen Betäubung und Blutentzug zu nennen.Die Betäubung mittels Elektroenergie verursacht reflektorische Muskelbewegungen und Krampfzustände in tierindividueller Ausprägung.

Prototyp im Schlachthof

Ziel des Projektes war es, eine praxistaugliche Technologie zur elektrischen Nachbetäubung von Schlachttieren zu entwickeln, um die genannten Probleme zu minimieren. Der Projektansatz basierte darauf, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Nachbetäubung, der Reduktion der krampfenden Tiere und einer verbesserten Fleischqualität besteht. An einer festgelegten Zahl von Schlachtschweinen war im ersten Schritt der Ist-Zustand an stark krampfenden und ruhig hängenden Schweinen zu ermitteln und gleichzeitig zu überprüfen, ob zwischen beiden Tiergruppen Unterschiede in den Qualitätsparametern pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Körperkerntemperatur, aw-Wert und Fleischfarbe feststellbar sind. Basierend auf diesen ersten Ergebnissen im Praxisbetrieb wurde anschließend untersucht, welche positiven Auswirkungen eine elektrische Nachbetäubung haben kann. Es wurden mehrere Prototypen entwickelt, die für den Einsatz im Produktionsprozess geeignet sind. Die Versuche mit der entwickelten Technologie haben deutlich gezeigt, dass sich durch die Nachbetäubung der Anteil der krampfenden Tiere reduzieren lässt - von 43,3 % auf 2,7 %, was sich positiv auf die Tiergerechtheit auswirkt. Weiterhin konnten signifikante Unterschiede bei der Leitfähigkeit im Schinken nach 45 Minuten und nach 24 Stunden Lagerung festgestellt werden, was auf eine verbesserte Fleischqualität hindeutet. Der optimierte Prototyp war im Praxisbetrieb im Rahmen der Versuche voll einsatzfähig. Die Praxistauglichkeit und die Übertragbarkeit in andere Betriebe sind damit im vollen Umfang gegeben.

Projektträger

Zukunftsagentur Brandenburg, Investitionsbank des Landes Brandenburg

Auftraggeber

  • Vogler & Vogler GmbH, Neuruppin

Kooperationspartner

  • Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH, Luckenwalde

Ansprechpartner IASP

Dipl.-Ing. (FH) Boris Habermann