Die moderne Nutztierhaltung bewegt sich wie kaum ein anderer Zweig der Agrarwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Verbrauchererwartungen, ökonomischen Zwängen und technologischen Rahmenbedingungen. Die diesem Konflikt innewohnenden Widersprüche ergeben sich zumindest teilweise aus der notwendigen Verquickung der drei objektiv unterschiedlichen Systeme „Tier“, „Technik“ und „Mensch“. Jenseits von medialer Aufbereitung und emotionaler Wahrnehmung ist daher Forschung zur wissenschaftlichen Analyse und Bewertung dieser Widersprüche sowie zur Ableitung von praktischen Empfehlungen und technologischen Verfahrensentwicklungen dringend erforderlich.
Der Forschungsschwerpunkt Nutztierhaltung widmet sich der Entwicklung von Methoden und Technologien, die im Sinne von Tierwohl und Tiergerechtheit der Optimierung von Tiergesundheit und Haltungsbedingungen dienen sollen. Modernes Tiermonitoring setzt dabei an der Schnittstelle Tier-Technik an und soll es ermöglichen, die Lücke Tier-Mensch zu schließen, die der stetig wachsenden Größe der Tierbestände geschuldet ist. Auf Grundlage vorhandener Expertise und technischer Ausstattung werden nicht-invasive Systeme zur Erfassung physiologischer Parameter der Nutztiere Rind, Schwein, Pferd, Geflügel und Fisch konsequent und anwendungsorientiert weiterentwickelt. Ziel ist es, eine Krankheits- oder Stressor-bedingte Abweichung vom physiologischen Gleichgewicht des Einzeltieres frühzeitig erkennen und somit eine negative Auswirkung auf dessen leistungsrelevante Parameter (Trächtigkeit, Lebensleistung, Geburtenrate etc.) durch gezielte Maßnahmen abwenden zu können
Ein weiteres Forschungsfeld auf dem Gebiet der Nutztierhaltung ist die Optimierung und Entwicklung von Fütterungsverfahren und Futtermitteln.