Während Goethe in seinem „Faust“ einen der beiden Protagonisten sagen lässt: „Denn alles, was entsteht / ist wert, dass es zugrunde geht“, liegt der visionäre Ansatz im Forschungsschwerpunkt Biogene Rohstoffe darin, möglichst nichts, was in der Agrar- bzw. Ernährungswirtschaft „entstanden“ ist, „zugrunde gehen“ zu lassen: Im Mittelpunkt steht der Kreislaufgedanke. Dieser manifestiert sich u. a. in der Erforschung und Entwicklung von technologischen Verfahren zur Nutzung der Nebenprodukte von Produktions- und Verarbeitungsverfahren. Er hat daher im Sinne der gängigen Definitionen von „Nachhaltigkeit“ mindestens eine ökologische und eine ökonomische Komponente. Ökologisch stehen die Vermeidung von Abfällen, die Erfassung von Biomassepotenzialen sowie die Vervollständigung energetischer und stofflicher Kreisläufe im Fokus.
In ökonomischer Hinsicht erlangt die Erarbeitung von technologischen Möglichkeiten einer zusätzlichen Wertschöpfung einerseits konkrete betriebswirtschaftliche, andererseits aber auch volkswirtschaftliche Bedeutung. Umfangreiche Arbeiten in diesem Forschungsschwerpunkt sind gerichtet auf die Entwicklung von innovativen Verfahren zur Gewinnung von Wertstoffen aus (1) den direkten Nebenprodukten („Abfällen“) der pflanzlichen und der tierischen Produktion sowie (2) der stofflichen Verarbeitung bzw. energetischen Verwertung der eigentlichen Haupterzeugnisse dieser Produktionsverfahren. Beispiele hierfür sind aktuelle Forschungsarbeiten zur Verwertung von Faserstoffen (sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft), zur Biogaserzeugung (mit Blickpunkt auf die Eingangs- und die Ausgangssubstrate) sowie zur Optimierung von Prozessen der stofflichen und energetischen Nutzung von Biogenen Rohstoffen.