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Werterhaltung der Gebäudesubstanz durch die positiven Effekte von bodengebundenenFassadenbegrünungen durch fachgerechten Einbau und Instandhaltung sowieals Beitrag zum Klima-Schutz (FassadenSchutz)

Laufzeit: 10/2021 – 07/2024

Fassadenbegrünungen sind gestalterisch, hinsichtlich ihrer Schutzfunktion für die Gebäudehülleaber vor allem ökologisch und ökonomisch von großem Wert. Die Vorteilevon bodengebundenen Fassadenbegrünungen liegen u. a. darin, dass sie die Fassadeverschatten, aufgrund der Reflexion des Sonnenlichts die Aufheizungdes Gebäudes vermindern, CO2 und Feinstaub aufnehmen,Schall absorbieren sowie durch das Verdunsten von Wasser überdie Blätter der Pflanzen zur Verdunstungskühlung beitragen unddamit dem Hitzeinseleffekt entgegenwirken. Obwohl Fassadenbegrünungenim Trend liegen, treten immer wieder Schäden anden Begrünungen auf, und die Akzeptanz ist nicht durchgängigvorhanden. Es ist daher wichtig, die Vorbehalte gegenüber Fassadengrün,auch aufgrund von in der Vergangenheit begangenenAusführungsfehlern bzw. wegen mangelnder präventiver Schadensverhütung,auszuräumen.

Das Ziel des Forschungsprojektes „FassadenSchutz“ bestand inder Erforschung der Schäden an Fassadenbegrünungen und im Aufzeigen von Best-Practice-Beispielen, so dass zukünftig bodengebundene Fassadenbegrünungen nachhaltig zur Anwendung kommen können. Dazu wurden über 200 Gebäude mit bodengebundenenFassadenbegrünungen sowohl hinsichtlich der Planungund Ausführung der Begrünung und ihrem Pflegezustand als auchhinsichtlich der generellen Eignung der Systeme in verschiedenenStädten Deutschlands (vor allem in Berlin, Dresden und Stuttgart)untersucht und die typischsten Schadensfälle erfasst.

Selbstklimmer wie Parthenocissus tricuspidata (Dreilappiger WilderWein), Parthenocissus quinquefolia (Fünflappiger Wilder Wein)und Hedera helix (Efeu) nahmen in den Städten mit 48 % fast dieHälfte der untersuchten Pflanzenarten ein. Von den Gerüstkletterpflanzenwaren vor allem Wisteria-Arten (Blauregen) mit 16 %vertreten. Die Fassadenbegrünungen wiesen in der Regel einenguten bis sehr guten Gesamteindruck auf. Dennoch enthieltenviele Begrünungen Totholz aufgrund von mangelnder Pflege. Durchtrennte Pflanzen,entweder mutwillig oder aus falscher Sachkenntnis vom Menschen verursacht, wurdenebenfalls häufig festgestellt. 70 % der Begrünungen enthielten Kletterhilfen, vorallem Seilsysteme. An 19 % der Kletterhilfen wurden Schäden beobachtet. Ursachewar hier oftmals die falsche Wahl der Pflanze hinsichtlich des verwendeten Klettersystems. Schäden an den Fassaden traten selten auf. Dennoch waren vor allem durchmangelnde Pflege an 37 % der Fassaden Auffälligkeiten zu konstatieren. Insbesondereein Bewuchs von Fenstern, Dächern, Regenfallrohren etc. aufgrund von fehlendenPflegeschnitten bei Wildem Wein und Efeu wurden häufig beobachtet. Untersuchungenan bodengebundenen begrünten Fassaden zum thermischen Schutz der Gebäudehüllezeigten, dass insbesondere Efeu bestens geeignet ist, vor allem im Sommer als natürlicheKlimaanlage zu fungieren.

Für eine weitere Verbreitung von bodengebundenen Fassadenbegrünungen wurde dieBuGG-Fachinformation „Arbeitshilfe zur Umsetzung bodengebundener Fassadenbegrünungen“erstellt, die sowohl für mögliche planungsbedingte und pflegebedingteSchäden sensibilisiert als auch Best-Practice-Beispiele aufzeigt.


Programm:

Zukunft Bau

Projektträger:

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Kooperationspartner:

Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)

Mit Unterstützung von:

• degewo AG, Berlin
• Vattenfall Umweltstiftung, Hamburg

Ansprechpartnerin IASP:

Dipl.-Ing. Susanne Herfort