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Entwicklung eines Messverfahrens zur Charakterisierung typischer Verhaltensweisen von Hunden

Projektlaufzeit: 08/2004 - 04/2007

Die gegenwärtigen verhaltensbiologisch-psychologisch geprägten Testverfahren für Hunde weisen entscheidende Defizite auf. Beurteilungen über das Verhalten von Hunden geschehen oft subjektiv. Eine Zuordnung psychologisch definierter Merkmale (Angst, Nervosität, Sicherheit, Kampftrieb etc.) zu parallel im Körper des Hundes ablaufenden psycho-physiologischen und biochemischen Veränderungen von Körperfunktionen fehlt bisher gänzlich. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung eines Verfahrens zur Charakterisierung von psycho-physiologisch determinierten Verhaltensweisen von Hunden, um die zurzeit bestehenden subjektiven Testverfahren durch eine objektive messtechnische Bewertung zu ergänzen. Dazu sollten unter Praxisbedingungen einsetzbare messtechnische Methoden zur Aufnahme und Auswertung vegetativ-nervaler, vegetativ-emotionaler und motorischer Parameter des Hundes am Beispiel des Diensthundes (Deutscher Schäferhund) entwickelt werden, mit denen typische Verhaltensweisen des Hundes charakterisiert werden können.

Die Durchführung der Untersuchungen erfolgte in drei Phasen an insgesamt 120 Schäferhunden (Diensthunde). Untersucht wurden mittels Monitoringsystemen vegetative Parameter (Herzfrequenzvariabilität, Elektromyogramm, Hautpotential und 3D-Beschleunigung) unter Ruhebedingungen und im Verlaufe von Unterordnungsübungen mit speziellen Übungsmerkmalen. Zeitgleich wurden ethologische Verhaltensprotokolle und Videoaufzeichnungen erstellt.

Im Rahmen des Projektes konnte eine Methode zur Darstellung typischer Verhaltensweisen von Hunden (Ruhen, Liegen, Sitzen, Stehen, Laufen, Springen, Fressen) sowie von Verhaltensweisen bei speziellen Ereignissen (Schreck, Angst, Aggressivität) entwickelt werden. Dazu erfolgte die Entwicklung einer neuartigen Fellelektrode. Unterschiede in den Verhaltensweisen der verschiedenen Hunde konnten über deren regulatives Verhalten (Regulationstyp und Regulationszustand) signifikant dargestellt werden.

Die neu entwickelte Methode zur Darstellung von Verhaltensweisen bietet die Grundlage zur Charakterisierung von Verhaltensweisen von Hunden (Schäferhunden) unter verschiedenen Lebens- und Haltungsbedingungen. Eine Spezifizierung der Methodik auf weitere Verhaltensmerkmale und Hunderassen ist möglich.

Projektträger

EuroNorm GmbH

Nachauftragnehmer

  • Bigalkes Hundeservice, Cottbus
  • Diensthundewesen der Polizei, Berlin

Kooperationspartner

  • Institut für Tierschutz und Tierverhalten der Freien Universität Berlin
  • MPS Rapid Prototyping GmbH, Pforzheim

Ansprechpartner IASP

Dr. Hans-Ullrich Balzer