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Entwicklung eines Messverfahrens zur Gewinnung von Kenngrößen der Mikrozirkulation

Projektlaufzeit: 06/2003 - 05/2005

Die Zitze des Rindereuters kann ihre Funktion - Mittlerin für die Gewinnung der in der Milchdrüse gebildeten Milchmenge mittels moderner Melktechnik zu sein - nur dann gut erfüllen, wenn sie den mit steigender Leistung höheren Beanspruchungen schadlos widersteht. Während es zu Erscheinungen und Folgen von Eutergesundheitsstörungen eine Vielzahl an Literaturangaben gibt, beschränken sich die Darstellungen zu ihren Ursachen vorrangig auf bakteriologisch-hygienische Aspekte aus Haltung, Fütterung, Melken und Betreuung.

Das Ziel des Projektes bestand darin, die Grundlagen für ein nicht invasives Diagnoseverfahren zur Gewinnung von Kenngrößen der Mikrozirkulation am Euter von Milchkühen zu entwickeln, mit dessen Hilfe am Rindereuter Gewebebelastungen durch Melkeinflüsse quantitativ erfassbar werden und eine Bewertung unter Aspekten anatomischer, physiologischer, melktechnischer und melkmethodischer Ursachen erfolgen kann.

Für die Untersuchungen wurden 25 Kühe herangezogen, deren Euter gesund waren, die eine reguläre Euter- und Zitzenmorphologie aufwiesen, sich am Anfang der 2.-5. Laktation befanden, eine weiße Zitzenhaut hatten und umgänglich erschienen. Die Untersuchungen fanden im laufenden Melkprozess statt. Die für die Mikrozirkulationsuntersuchungen eingesetzte Messtechnik (O2C Oxygen to see, LEA Medizintechnik GmbH Gießen) ermittelt über eine an ein Mehrkanalsystem angeschlossene Glasfasersonde in Tiefenbereichen bis 2 mm und bis 8 mm im Blutkapillarsystem < 100 µm mittels Weißlicht u. a. die kapillär-venöse O2-Sättigung und die relative Hämoglobinmenge im Gewebe. Die Werteberechnung erfolgt aus den absorbierten Lichtanteilen. Die erzielten Ergebnisse bestätigen die grundsätzliche Eignung der Mikrozirkulationsmessung an Rinderzitzen für eine vergleichende Diagnostik. Auf der Basis der erworbenen Grundkenntnisse lassen sich zukünftig technische und technologische Melkeinflüsse auf die Zitze analysieren. Daraus resultieren u. a. neue Möglichkeiten einer objektiven Bewertung von Melktechnik, der Formulierung von Anforderungen an physiologisch zu melkende Zitzen (Maße, Beschaffenheit, Funktion) sowie Aussagen zu Funktionsbelastungen der Zitze z. B. hinsichtlich optimaler Melkdauer bzw. Melkbarkeit.

Kooperationspartner

  • SYCO Medizin- und Datentechnikanlagen GmbH, Berlin
  • Schmachtenhagener AGRA GmbH
  • Ingenieur-Leistungen Bio-Medizintechnik und Berufsförderung Dr. Sass, Berlin
  • Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Nutztierwissenschaften

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e. V. (AiF)

Ansprechpartner IASP

Dr. Stefan Köhler