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Entwicklung eines zytologisch-physikalischen Diagnoseverfahrens zur Erkennung des Befruchtungserfolges im Frühstadium der Trächtigkeit; Entwicklung von Testverfahren auf der Basis von Thermografie und Zytologie

Projektlaufzeit: 03/2006 – 02/2008

Das frühzeitige Erkennen von nicht tragenden Sauen ermöglicht es, diese erneut in eine nachfolgend zu besamende Tiergruppe einzuordnen oder zeitiger aus dem Reproduktionsgeschehen heraus zu nehmen. So können die Reproduktionsparameter eines Bestandes bedeutend verbessert und Haltungs- und Fütterungskosten gesenkt werden. Das Teilprojekt hatte zum Ziel, die biologischen Details eines zytologisch-physikalischen Diagnoseverfahrens zu ermitteln und für das Gesamtverfahren aufzubereiten. Im Vordergrund standen thermografische und zytologische Testverfahren. Die noninvasive Erfassung von Temperaturen auf der Hautoberfläche erfolgte mittels intelligenter Infrarotscannung. Methodisches Instrumentarium zur Diagnostik von Temperaturregelprozessen in Zellverbänden ist die chronobiologisch fundierte Regulationsdiagnostik. Um die Relevanz von Temperaturregelvorgängen, gemessen mit Infrarotscannung, auf der Haut von Tieren zu prüfen, wurden Vergleichsmessungen in der Flanke des Tieres und am Ohr mittels direkter Messungen der Hauttemperatur durchgeführt. Trächtigkeitsuntersuchungen erfolgten durch zytologische Untersuchungen (Bestimmung des Anteils der Basalzellen, Parabasalzellen, Intermediärzellen, Superfecialzellen, Schollenzellen), Hormonwertbestimmung (Progestoron) und Ultraschalluntersuchungen. Die zytologischen Untersuchungen und die Ultraschalluntersuchungen zeigten die erwarteten Merkmale bei Trächtigkeit von Sauen. Mit der Infrarotmessung der Oberflächentemperatur im Vergleich zu direkten Messungen der Hauttemperatur in der Flanke bzw. am Ohr konnten biologisch relevante regulatorische Vorgänge im Bereich 7 Minuten, 2 Minuten und 5 – 6 Sekunden nachgewiesen werden, unabhängig vom Messort und unabhängig von der Messmethode.

Für die praktische Handhabung zeichnen sich verfahrenstechnisch die Messmethoden mittels Ohrchip und die Anwendung von Scannern in Verbindung mit dem Einsatz von Kameras ab, wobei die biologisch-zytologischen Parameter tangierend betrachtet und mindestens korrelativ einbezogen werden sollten, um eine Vorhersagegenauigkeit der Frühträchtigkeit vor dem 21. Tag p.i. mit einer Wahrscheinlichkeit von über 92 - 95 % sichern zu können. Die Infrarotmessung der Oberflächentemperatur ist geeignet, um Veränderungen der Temperaturregulation beim Schwein im Zusammenhang mit der Trächtigkeit nachzuweisen.

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e. V.

Kooperationspartner

  • alpha–board GmbH, Berlin
  • BITSZ Büromat IT Systeme GmbH, Zwickau
  • V.O.F. van den Elsen-van Gennip, Egchel (Niederlande)
  • Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH, Luckenwalde

Nachauftragnehmer

Freie Universität Berlin, FB Veterinärmedizin, Tierklinik für Fortpflanzung

Ansprechpartner IASP

Dr. Hans-Ullrich Balzer