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Erarbeitung von Voraussetzungen und Bedingungen für die Nutzung der Oxidation unter hydrothermalen Bedingungen zur Behandlung von Tiermehlen und Tierfetten unter Anwendung heterogener Katalysatoren (Verbundprojekt)
Teilprojekt:
Charakterisierung der flüchtigen, flüssigen, erstarrenden Einzelkomponenten/Spaltprodukte aus der unvollständigen Nassoxidation

Projektlaufzeit: 10/2001 - 03/2003

Die Gesetzgebung der Europäischen Union erlaubt im Zusammenhang mit der BSE-Problematik keine Verfütterung des Tiermehls. Üblicherweise wird das Tiermehl zur Zeit thermisch entsorgt. Die in Europa genehmigten Verbrennungskapazitäten reichen für die anfallenden Mengen nicht aus. Die Tierkörperverwertungsanstalten stehen vor dem Problem wachsender Tiermehlbestände bei gleichzeitig teurer und in stofflicher Hinsicht unökonomischer Entsorgung.

Die Aufgabenstellung des komplexen Forschungsverbundes bestand darin, eine sinnvolle Verwertung für das in Europa in großen Mengen anfallende Tiermehl zu entwickeln.

Ziel des Projektes war es, eine Technologie zu entwickeln, um aus dem Tiermehl definierte Rohstoffe für chemische, biotechnologische und/oder mikrobiologische Prozesse zu erzeugen. Das ist im Sinne der Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen, der Kreislaufwirtschaft und durch die Minderung von CO2-Emissionen eine echte Alternative zur Verbrennung.

Die projektbezogenen analytischen Befunde lassen in Übereinstimmung mit den Untersuchungsergebnissen der SONEX GmbH den Schluss zu, dass es gelungen ist, aus den Tiermehlen durch Druckhydrolyse eine flüssige Phase zu gewinnen, die für die Herstellung marktfähiger Produkte geeignet ist. Die limitierte Hydrolyse der Tiermehle führt zu vergleichsweise niedermolekularen stickstoffhaltigen Substanzgemischen, die erfolgreich in biotechnologischen Prozessen wie Fermentationen eingesetzt werden können. Als Steuergrößen für eine technisch geführte Druckhydrolyse können die ermittelten Extinktionen im UV/VIS – Bereich genutzt werden. Damit wurden wesentliche Voraussetzungen für ein innovatives Verfahren zur stofflichen und betriebswirtschaftlichen Nutzung von Tiermehl erbracht.

Als Ergebnis des Projektes steht eine funktionierende Anlage im Technikumsmaßstab bereit, mit der ein verwertbares Produkt in Form von Peptidgemischen zur Verfügung gestellt werden kann.Im Rahmen der Weiterführung des Projektes sollen weitere verkaufsfähige Produkte aus dem Tiermehlhydrolysat, besonders aus dem schwer löslichen Anteil, entwickelt werden. Damit werden weitere praktikable Möglichkeiten der Verwertung des Tiermehls erarbeitet.

Verbundpartner

  • SONEX Gesellschaft für angewandte Energietechnik mbH, Berlin
  • IFE PYRO THERM Recycling GmbH, Berlin
  • Sigmar Mothes Hochdrucktechnik, Berlin
  • SCW Process Technology Development GmbH, Berlin

Projektträger

Investitionsbank Berlin