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EU-Projekt Urban Track

Projektlaufzeit: 09/2006 - 08/2010

Etwa 26 Partner beschäftigten sich mit der Optimierung und Harmonisierung von innerstädtischen Schienenwegen bei gleichzeitigem Fokus auf die Verringerung der Lebenszykluskosten.

Das IASP entwickelte ein Vegetationssystem mit Sedumgittern und Schallabsorbern, das den Anforderungen im Gleis im europäischen Umfeld gerecht werden muss. So müssen Pflanzen und Vegetationsträger u. a. an Trockenheit, urbane Schadstoffe, Trittbelastung, warme Abluft der Bahnen sowie Windsoglast angepasst sein. Für die Akzeptanz der Gleise ist eine ganzjährig ansprechende Optik entscheidend. Hinsichtlich der Gesundheit der Bevölkerung ist u. a. eine geringe Schallimmission von Bedeutung. Ferner ist u. U. die Befahrbarkeit Grüner Gleise durch Notfallfahrzeuge sinnvoll. Für die Wirtschaftlichkeit der Verkehrsunternehmen sind geringe Lebenszykluskosten (LCC) relevant.

Die drei entwickelten Varianten des Vegetationssystems wurden nach Labortests und LCC-Kalkulation in einer Teststrecke in Brüssel eingebaut (600 m²) und mit Kunstrasen des Projektpartners CDM sowie mit der Standardraseneindeckung der Brüsseler Verkehrsbetriebe verglichen. Die Schallabsorption der drei Varianten [a) Sedumgitter plus 9 cm breiter Schallabsorberstreifen aus Dränbeton neben Schiene, b) Sedumgitter plus 9 cm breiter Schallabsorberstreifen aus porösem Gummi und c) Sedumgitter bis an Gummiummantelung der Schiene] war im Mittel 5 dB(A) höher als die Standardraseneindeckung. Nach Vorabkalkulation sind die LCC der Sedumgitter mit Absorber trotz höherer Investition geringer als die der Standardraseneindeckung, aufgrund geringerer Instandhaltungskosten für Sedum. Eine Langzeitvalidierung war während des Projektes nicht möglich. Bei richtigem Unterbau ist die gelegentliche Befahrbarkeit des Systems gegeben und die Haltbarkeit für über 34 Jahren bei 3 Befahrungen/Tag im Labor nachgewiesen.

Der feinstaubbindende Effekt von Sedumeindeckung im Straßenbahngleisbett wurde in Berlin mittels einer Messstation benachbart zum Straßenbahngleis sowie anhand von Laborversuchen nachgewiesen. Die Quantifizierung des Effekts stellt eine weitere Herausforderung dar.

Sedumgittervarianten im Vergleich a) mit Dränbetonschallabsorber, b) mit Gummischallabsorber, c) Sedumgitter bis zur Gummiummantelung der Schiene (Fotos: de boer; NIRA)
Feinstaub auf Sedum album aus Gleis,
10 µm, 03/2010 (Aufnahme: IASP, Schreiter)

Projektträger

Europäische Kommission, 6. Forschungs-Rahmenprogramm (Integrated Project)

Kooperationspartner

  • Dynamics, Structures & Systems International, Heverlee, Belgien (D2S)
  • Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles, Belgien (STIB)
  • ALSTOM Transport, Saint-Ouen Cedex, Frankreich
  • Bremer Straßenbahn AG, Bremen, Deutschland (BSAG)
  • Composite Damping Materials, Overijse, Belgien (CDM)
  • Die Ingenieurwerkstatt GmbH, Eltville, Deutschland (DI)
  • Tecnologia e Investigacion Ferriaria, Madrid, Spanien (INECO-TIFSA)
  • Institut National de Recherche sur les Transports & leur Sécurité, Arcueil Cedex, Frankreich (INRETS)
  • Institut National des Sciences Appliquées de Lyon, Villeurbanne, Frankreich (INSA-CNRS)
  • Ferrocarriles Andaluces, Malaga, Spanien (FA-DGT)
  • Alfa Products & Technologies, Leuven, Belgien (APT)
  • Autre Porte Technique Global, Makati City, Philippine (GLOBAL)
  • Politecnico di Milano, Milano, Italien (POLIMI)
  • Régie Autonome des Transpots Parisiens, Fontenay-sous-Bois, Cedex, Frankreich (RATP)
  • Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e. V., Köln, Deutschland (STUVA)
  • Stellenbosch University, Matieland, Südafrika (SU)
  • Ferrocarril Metropolita de Barcelona, Barcelona, Spanien (TMB)
  • Transport Technology Consult Karlsruhe, Karlsruhe, Deutschland (TTK)
  • Université Catholique de Louvain, Louvain- la-Neuve, Belgien (UCL)
  • Universiteit Hasselt, Diepenbeek, Belgien (UHASSELT)
  • International Association of Public Transport, Brussels, Belgien (UITP)
  • Union of European Railways Industries, Brussels, Belgien (UNIFE)
  • Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Karlsruhe, Deutschland (VBK)
  • Fritsch Chiari & Partner, Vienna, Österreich (FCP)
  • Metro de Madrid, Spanien (MDM)
  • Frateur de Pourcq, Belgien (FDP)

Ansprechpartner IASP

Dipl.-Ing. H. Schreiter, Dipl.-Agr. Biol. V. Wragge