Aktuelle Erklärung des IASP zum Anerkennungspreis 2013

Aufgrund verschiedener Anfragen im Zusammenhang mit einem Beitrag des rbb vom 11.04.2019 erklären wir Folgendes.

Laura Kirsch verfasste 2012 an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ihre Bachelor-Arbeit "Familienlandsitz-Siedlungen als Nachhaltigkeitskonzept – eine Betrachtung der Bereiche Landwirtschaft und Stoffkreisläufe". Was 2013 auf der Grundlage des Bachelor-Zeugnisses sowie der vorgelegten HNEE-Gutachten in Form des Preises Anerkennung finden sollte, das waren agrarökologische Ansätze in der Bewertung von Bodenfruchtbarkeit und Stoffkreisläufen.

Am 11.04.2019 veröffentlichte der rbb eine aktuelle Recherche des ARD-Politikmagazins Kontraste über die Anastasia-Bewegung in Brandenburg. Ein zentrales Element dieser Bewegung ist das Konzept der Familienlandsitz-Siedlungen. Diese Zusammenhänge und Hintergründe waren uns bei der Preisvergabe 2013 nicht bekannt.

Wir widersprechen hiermit ausdrücklich jedweder Interpretation des Preises als Zustimmung zur Weltanschauung der Anastasia-Bewegung. Wir distanzieren uns entschieden von Rassismus, Antisemitismus und völkischer Ideologie, die Bestandteile der Denk- und Handlungsweise der Anastasia-Bewegung sind. Gegen die missbräuchliche Verwendung von Fotos und Links gehen wir juristisch vor. Eine Neubewertung der damaligen Preisvergabe wird kurzfristig vorgenommen und an dieser Stelle veröffentlicht.

Update (15.05.2019): Institutsleitung und Vereinsvorstand haben vor dem Hintergrund der o.g. aktuellen Veröffentlichungen die Vergabe des Anerkennungspreises 2013 an Frau Laura Kirsch überprüft. Die vorliegende Arbeit nimmt in keiner Weise Bezug auf antisemitische oder völkische Inhalte der Anastasia-Bücher bzw. der Familienlandsitz-Bewegung. Der Fokus der Bachelor-Arbeit von 2012 liegt ausschließlich auf Bodenfruchtbarkeit und Nachhaltigkeit im Kontext eines ökologischen Kreislauf-Konzeptes. Unter diesem Aspekt wurde die eingereichte Arbeit 2013 begutachtet und mit einem "Anerkennungspreis Agrarökologie" gewürdigt. Die Autorin selbst hat inzwischen einen klaren Bruch bzw. eine glaubwürdige Distanzierung von der Anastasia-Bewegung vollzogen (eine entsprechende persönliche Stellungnahme liegt vor).

Aus diesen Gründen wird der Anerkennungspreis 2013 für die Bachelor-Arbeit nicht nachträglich annulliert. Institut und Verein haben die missbräuchliche Verwendung von Fotos und Links erfolgreich gestoppt. Wir bekräftigen in diesem Zusammenhang nochmals unsere vehemente Kritik und Ablehnung der Anastasia-Ideologie und der darauf fußenden Familienlandsitz-Bewegung.