🔭 Der 5. Februar ist der Tag des Meteorologen

"Kräht der Hahn früh auf dem Mist, ändert sich das Wetter - oder es bleibt, wie´s ist." - Was an diesem Spruch wahr ist, das ist der enge Bezug zwischen Landwirtschaft und Wetter - wenn auch in umgekehrter Abhängigkeit. Nicht nur deswegen begann die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) bereits 1951 mit der Erfassung von Wetterdaten auf ihrer landwirtschaftlichen Lehr- und Forschungsstation in Berge bei Nauen. Die Wetterstation wurde über viele Jahre vom Meteorologischen Dienst der DDR betrieben und dann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) übernommen.

Bis vor 15 Jahren erfolgte die Betreuung durch die Mitarbeiter unserer Versuchsstation ausschließlich händisch, das bedeutet, dass der Beobachter drei Mal täglich die Temperaturen an Quecksilbertermometern ablesen musste sowie den Bewölkungszustand und die Erdbodenfeuchte ermittelte - an 7 Tagen pro Woche, 365 Tage im Jahr. Die einzige heute noch verbliebene manuelle Tätigkeit ist das Messen der Schneehöhe jeden Morgen um 7 Uhr (auch wenn kein Schnee liegt). Vor 10 Jahren rüstete der DWD die Wetterstation Berge weiter auf, u.a. mit einem 9 m hohem Windmessmast. Aktuell werden automatisch gemessen: Lufttemperaturen, Erbodentemperaturen, Niederschläge, Windgeschwindigkeit und -richtung, Luftfeuchte.

Das IASP arbeitet beim Betrieb der Wetterstation eng mit dem DWD zusammen und wertet die Daten für die landwirtschaftliche Anwendung aus. Ein wichtiges Ergebnis ist z.B., dass in den sieben Jahrzehnten der Wettermessung ein deutlicher Temperaturanstieg gemessen wurde, aber keine Veränderung der Jahresniederschlagssumme festzustellen war. Auch die Presse berichtete ausführlich über unsere Wetterforschung.

Damals: Die Arbeit der "Wetterfrösche" der HU interessiert Schüler der Region (1970er Jahre)
Heute: Die Wetterstation ist eng in unsere pflanzenbauliche Forschung eingebunden. (Foto: Thomas Trutschel)
Damals: Die Arbeit der "Wetterfrösche" der HU interessiert Schüler der Region (1970er Jahre)